Israels Armee hat nach eigenen Angaben Chan Junis, die größte Stadt im südlichen Gazastreifen, eingekesselt. Sie gilt als Hochburg der islamistischen Hamas.
Innerhalb weniger Stunden habe man die Verteidigungsanlagen der Hamas durchbrochen, teilte ein Militärsprecher mit. Eigenen Angaben zufolge hat das israelische Militär mehrere Terroristen getötet. Israels Ministerpräsident Netanjahu teilte mit, dass das Haus von Hamas-Anführer al-Sinwar umstellt wurde. Er gilt als der Drahtzieher des Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober.
Für Zivilisten wird es wegen der anhaltenden Kämpfe immer schwieriger, sich in Sicherheit zu bringen. Viele sind an die ägyptische Grenze nach Rafah geflohen, haben Augenzeugen berichtet.
Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen weist darauf hin, dass die geflohenen Zivilisten nur schwer versorgt werden könnten. In dem Küstenstreifen gibt es fast 1,9 Millionen palästinensische Flüchtlinge.
Die jordanische Luftwaffe hat in der Nacht medizinische Hilfsgüter über Chan Junis abgeworfen. Ziel war das Feldkrankenhaus, das Jordanien vor rund zwei Wochen eingerichtet hatte. Es war erste Abwurf auf eine Stadt im südlichen Gazastreifen. Zuvor hatte die jordanische Luftwaffe schon drei Mal Hilfsgüter über dem Norden abgeworfen.
UN-Generalsekretär fordert Waffenstillstand
UN-Generalsekretär Guterres hat den Sicherheitsrat aufgefordert, eine humanitäre Katastrophe im Gazastreifen abzuwenden. Es müsse dringend ein Waffenstillstand durchgesetzt werden, um der Zivilbevölkerung größeres Leid zu ersparen, schrieb Guterres in einem Brief an die Mitglieder des Sicherheitsrats.
Erstmals seit seinem Amtsantritt beruft sich der UN-Generalsekretär auf Artikel 99 der UN-Charta. Das geschieht erst, wenn der UN-Chef auf eine Angelegenheit hinweisen will, die seiner Meinung den Frieden und die Sicherheit in der Welt gefährdet.
Israels Außenminister Cohen schrieb auf X, Guterres Amtszeit selbst gefährde den Weltfrieden. Mit dem Aufruf zum Waffenstillstand unterstütze Guterres die Terrororganisation Hamas.
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