Die israelische Armee hat die Kämpfe im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas wieder aufgenommen. Das teilte die Armee am Freitagmorgen nach Ablauf der insgesamt einwöchigen Feuerpause mit.
Die Hamas habe gegen die Feuerpause verstoßen und darüber hinaus auf israelisches Gebiet geschossen, erklärte die Armee. Sie hatte kurz vor Ablauf der Frist für die Feuerpause nach eigenen Angaben einen mutmaßlichen Raketenangriff aus dem Gazastreifen abgewehrt.
Bei den neuen Angriffen der israelischen Armee auf Ziele der Hamas im Gazastreifen sind Freitagmorgen schon mindestens 32 Menschen getötet worden, Dutzende wurden verletzt. Das meldet die palästinensische Gesundheitsbehörde. Nach einer einwöchigen Waffenruhe ist der Krieg wieder mit aller Härte aufgeflammt.
Weitere Verlängerung der Feuerpause gescheitert
Israel und die radikalislamische Hamas hatten sich nicht darauf einigen könne, die Feuerpause ein weiteres Mal zu verlängern. Beobachtern zufolge scheiterten die Gespräche daran, dass die Hamas keine Geiseln mehr ausliefern wollte oder konnte.
Der israelische Ministerpräsident Netanjahu bekräftigte, man wolle die Geiseln befreien und die Hamas vernichten. Von den Islamisten dürfe nie wieder eine Bedrohung für israelische Bürger ausgehen.
Während der Feuerpause wurden 80 Menschen aus der Gewalt der Terroristen freigelassen, Israel entließ etwa dreimal so viele Gefangene aus seinen Gefängnissen.
Trotz der neuen Kämpfe werden offenbar die Gespräche über eine neue Waffenpause fortgesetzt. Das teilt der Vermittler Katar mit. Die Verhandlungen würden aber durch die Bombardierungen erschwert
Hamas ließ weitere Geiseln frei
Die islamistische Hamas hatte Donnerstagabend weitere sechs in den Gazastreifen verschleppte Geiseln dem Roten Kreuz übergeben. Es handelte sich um Israelis, von denen einige doppelte Staatsbürgerschaften haben. Zuvor waren bereits zwei Geiseln freigelassen worden. Im Gegenzug hat Israel 30 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen entlassen.
US-Außenminister Blinken hat Israel aufgefordert, die Zivilisten im Gazastreifen zu schützen. Wenn die Armee ihre Kämpfe wieder aufnehme, müsse Israel im Süden und Zentrum des Gazastreifens Schutzzonen einrichten, in denen die Menschen sicher seien, sagte Blinken auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv.
Roter Halbmond: Hunderte Lkw mit Hilfsgütern im Gazastreifen angekommen
Während der einwöchigen Waffenruhe im Gaza-Krieg haben 310 Lastwagen mit Hilfsgütern den zuvor massiv von Israel bombardierten Norden des Gazastreifens erreicht. So konnten unter anderem Lebensmittel, Babynahrung und Decken für Tausende Menschen in Not bereitgestellt werden, schreibt der Palästinensische Rote Halbmond auf X. Allein am Donnerstag hätten 56 Lkw mit Hilfsgütern die Stadt Gaza und die nördlichen Gebiete erreicht.
dpa/vrt/jp/est