Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger ist tot. Der Deutsch-Amerikaner starb am Mittwoch in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut, teilte seine Beratungsfirma mit. Kissinger wurde 100 Jahre alt. Er war von 1973 bis 1977 Außenminister der Vereinigten Staaten, erst unter Präsident Nixon, danach unter Präsident Ford.
Kissinger gilt als einer der bedeutendsten Diplomaten des vergangenen Jahrhunderts. Er setzte sich insbesondere für eine Entspannung in den Beziehungen zur damaligen Sowjetunion und für eine Annäherung an China ein.
Für ein Waffenstillstandsabkommen im Vietnamkrieg erhielt Kissinger 1973 den Friedensnobelpreis gemeinsam mit dem nordvietnamesischen Chefunterhändler Le Duc Tho.
Würdigungen aus aller Welt
Der frühere US-Präsident Bush betonte, mit dem Tod von Henry Kissinger habe Amerika eine der verlässlichsten und unverwechselbarsten Stimmen in Fragen der Außenpolitik verloren.
Der Sprecher des chinesischen Außenamts nannte Kissinger einen Pionier und Erbauer der Beziehungen zwischen den USA und China und einen guten alten Freund des chinesischen Volkes. Russlands Präsident Putin lobte ihn als “herausragenden Diplomaten”.
EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen schrieb auf der Plattform X, Henry Kissingers diplomatische Strategie und Exzellenz hätten die Weltpolitik im gesamten 20. Jahrhundert geprägt.
dpa/jp
Kissinger war ein Kriegsverbrecher wegen des Vietnamkrieges.