28 der evakuierten Frühgeborenen aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind zur Behandlung nach Ägypten gekommen. Das berichtet der staatsnahe ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News.
Insgesamt wurden 31 Frühgeborene aus dem Schifa-Krankenhaus gerettet. Das Schicksal der drei übrigen Babys ist bisher unklar. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge war keines von ihnen in Begleitung von Familienangehörigen, da das palästinensische Gesundheitsministerium die Verwandten nicht ausfindig machen konnte. Einige der Babys befinden sich laut WHO in Lebensgefahr.
Israelisches Militär: Geiseln der Hamas waren in Klinik
Mehrere der von der islamistischen Hamas festgehaltenen Geiseln sind nach israelischer Darstellung zeitweise in das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza gebracht worden.
Die Armee veröffentlichte am Sonntagabend Bilder, die zeigen sollen, wie Bewaffnete einen nepalesischen und einen thailändischen Staatsbürger in die Klinik bringen. Die Aufnahmen haben einen Zeitstempel vom 7. Oktober.
Gerüchte, wonach eine Feuerpause unmittelbar bevorstehen soll, wurden offiziell nicht bestätigt. Unter dem Al Schifa-Krankenhaus hat das israelische Militär nach eigener Darstellung einen 55 Meter langen Tunnel entdeckt, der zu einer Kommandozentrale der Hamas führen soll.
Der EU-Außenbeauftragte Borrell beendet unterdessen am Montag eine Reise in den Nahen Osten mit politischen Gesprächen in Jordanien. Außerdem will er in einer Videoschalte mit dem Außenminister von Saudi-Arabien sprechen.
Hamas: Kampfpause zur Geiselfreilassung angeblich Montag
Im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen gibt es offenbar Anzeichen für eine baldige Feuerpause. Ein Vertreter der Terrororganisation Hamas sagte, schon Montagmittag könnten die Kämpfe für fünf Tage eingestellt werden. Dann sei es auch möglich, israelische Geiseln freizulassen. Von israelischer Seite wurden die Berichte allerdings dementiert.
Israelische Soldaten sind weiterhin rund um das Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza im Einsatz. In der Klinik befinden sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation noch immer viele Patienten.
Nach UN-Angaben sind Sonntag etwa 20.000 Menschen aus dem Norden des Gazastreifens Richtung Süden geflüchtet. Dort sind die Einrichtungen des Palästinenser-Hilfswerks der Vereinten Nationen überfüllt. Helfer sprechen von katastrophalen humanitären Bedingungen.
dpa/jp