Aus dem umkämpften Schifa-Krankenhaus in Gaza sind am Sonntag 31 Frühgeborene evakuiert worden. Der Rettungsdienst Roter Halbmond teilte mit, sie seien in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens verlegt worden. Ziel sei ihre Verlegung in ein Krankenhaus in Rafah nahe der ägyptischen Grenze.
Die Zustände im Schifa-Krankenhaus werden als verheerend beschrieben. Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprachen nach einem Besuch am Samstag von einer "Todeszone". Die palästinensische Gesundheitsministerin Mai al-Kaila hatte von Israel gefordert, Patienten in andere Kliniken zu verlegen.
Israelische Soldaten sind seit Tagen in und um die Klinik im Einsatz - trotz internationaler Kritik an dem militärischen Vorgehen in einem Krankenhaus. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, das Krankenhaus für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben. Die Hamas bestreitet das.
Bericht: Feuerpause im Gaza-Krieg in Aussicht
Laut einem Bericht der Washington Post sollen Israel und die Hamas kurz vor einer möglichen Feuerpause stehen. Die Konfliktparteien verhandeln derzeit unter Vermittlung der USA.
In einem Abkommen erwägen die beiden Kriegsparteien demnach eine fünftägige Feuerpause. In dieser Zeit sollen Dutzende israelische Geiseln freigelassen werden, die von der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen festgehalten werden.
Als Reaktion auf den Beitrag schrieb die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Adrienne Watson, auf der Plattform X, dass es noch keine Einigung gebe, aber weiter hart daran gearbeitet werde.
Internationale Proteste gegen Gewalt im Gazastreifen
In mehreren Ländern weltweit sind Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Gewalt im Gazastreifen zu demonstrieren. Unter anderem in der Schweiz, Spanien, Irland, Bahrain und Jemen kamen am Samstag Hunderte bis Tausende zu den Protesten zusammen. Sie forderten unter anderem eine Feuerpause.
Auch in Israel wurde gegen den Krieg im Gazastreifen demonstriert. Die Demonstration in Tel Aviv war die erste dieser Art seit Beginn des Militäreinsatzes. Die Behörden hatten sie zu zunächst verboten. Eine Klage vor Gericht gegen das Verbot war aber erfolgreich, so dass die Demonstration stattfinden konnte.
dpa/vrt/okr