Rund 150 Minuten Bewegung in der Woche können nach Ansicht von Wissenschaftlern das Brust- und Darmkrebsrisiko senken. Darauf hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar hingewiesen.
"Physische Bewegung spielt bei der Verringerung des Auftretens gewisser Krebsarten eine starke Rolle", erklärte WHO-Gesundheitsexpertin Ala Awan. "Bewegungsarmut gehört zu den vier führenden Risikofaktoren für alle weltweiten Todesfälle."
Nach Angaben der Organisation gehen 21 bis 25 Prozent der weltweiten Brustkrebs- und Dickdarmfälle auf Bewegungsmangel zurück. Die WHO empfiehlt unter anderem Spaziergänge und Jogging.
Hauptursache für bösartige Tumore sind nach Ansicht der Weltkrebsorganisation (UICC) Tabakkonsum, zu viel Alkohol, hohe Sonnenbelastung und Fettleibigkeit (Mehr als eine halbe Milliarde Menschen sind zu dick ...). Sie schätzt, dass etwa ein Drittel aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden könnte.
Pink Panther Award
Der erste belgische 'Pink Panther Award' ging am Donnerstag an Fabienne Liebens, Professorin an der Uniklinik Saint-Pierre in Brüssel. Fabienne Liebens wurde für ihre Forschungen im Bereich Brustkrebs ausgezeichnet. Sie ist außerdem Vize-Präsidentin der Organisation 'Europa Donna Belgium', die sich der Brustkrebs-Vorbeugung widmet.
Der Preis honoriert Menschen oder Organisationen, die sich besonders im Kampf gegen Brustkrebs einsetzen. Liebens erhielt ein Schmuckstück und 5000 Euro Unterstützung für ihre Forschungsprojekte. Auch zwei ehrenamtliche Helferinnen von 'Europa Donna Belgium', Régine Maes en Miek Van Huffelen, wurden ausgezeichnet.
Weltweit 7,6 Millionen Opfer pro Jahr
Wie die Situation der Erkrankungen weltweit aussieht, hat die amerikanische Krebsgesellschaft 'American Cancer Society' untersucht. In ihrem Bericht, in dem zwei Studien zusammengefasst wurden, wird geschätzt, dass sich die Zahl der Krebsfälle bis 2030 fast verdoppeln wird.
Die Ursache hierfür sehen die Forscher vor allem in demografischen Veränderungen - also der wachsenden und alternden Weltbevölkerung. Aber auch ein ungesunder Lebensstil könnte eine entscheidende Rolle beim Anstieg der Erkrankungen spielen, heißt es.
Im Bericht werden auch Unterschiede in Industrie- und Entwicklungsländern aufgezeigt. In letzteren werden Krebserkrankungen etwa häufig mit Infektionen in Verbindung gebracht: Dazu zählen Magen- und Lebertumore beim Mann und Gebärmutterhalskrebs bei der Frau. Während in den meisten Industrieländern die Zahl der Lungenkrebsfälle bei Männern zurückgeht, steigen sie in China und einigen afrikanischen Staaten - eben dort, wo immer mehr geraucht wird.
dpa/km