Das von israelischen Soldaten eingenommene Schifa-Krankenhaus in Gaza ist nach palästinensischen Angaben weitgehend evakuiert worden.
In der größten Klinik des Gazastreifens befänden sich nur noch 32 Frühgeborene und 126 Verletzte, die sich nicht selbst in Sicherheit bringen könnten. Sie müssten nun in andere Kliniken verlegt werden, entweder nach Ägypten oder ins Westjordanland.
Die genauen Umstände der Evakuierung sind unklar. Nach palästinensischen Angaben wurden Patienten, Schutzsuchende und Mitarbeiter am Samstagmorgen gezwungen, die Klinik innerhalb einer Stunde zu verlassen.
Israels Armee hingegen erklärte, zu keinem Zeitpunkt die Evakuierung angeordnet zu haben. Die Ausweitung der Evakuierung geschehe auf Wunsch des Klinik-Direktors, erklärte das Militär.
Israel glaubt, dass die islamistische Terrororganisation Hamas das Krankenhaus als Militärstützpunkt nutzt. Die Hamas und die Krankenhausverwaltung bestreiten das.
Viele Tote bei Bombardierung von Khan Younis
Bei der Bombardierung von Khan Younis, einer Stadt im südlichen Gazastreifen, sind in der Nacht 26 Menschen ums Leben gekommen. Das berichtet die französische Nachrichtenagentur AFP und beruft sich auf den Direktor des örtlichen Krankenhauses.
Israelische Kampfflugzeuge sollen drei Wohnungen beschossen haben. Dabei seien 26 Bewohner ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Kinder, heißt es. Außerdem ist von Dutzenden Schwerverletzten die Rede.
Israels Militär: "Terroristen" bei Einsatz in Westjordanland getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge mehrere Terroristen in einem Flüchtlingslager im besetzten Westjordanland getötet. Palästinensischen Angaben zufolge wurden bei dem Drohnenangriff der israelischen Armee in der vergangenen Nacht fünf Männer getötet.
Die israelische Armee glaubt, dass die Getöteten Anschläge gegen israelische Zivilisten und militärische Ziele planten. Einer der Toten sei in der Vergangenheit bereits an Anschlägen beteiligt gewesen.
Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas deutlich zugespitzt. Rund 200 Palästinenser wurden seither nach Angaben des Gesundheitsministeriums getötet.
dpa/belga/okr/vk