Die israelische Armee hat bei einem stundenlangen Einsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza-Stadt nach Medienangaben Waffen der islamistischen Hamas gefunden. Hinweise darauf, dass dort auch Geiseln festgehalten werden, gebe es aber zunächst nicht.
Israel und die USA vermuten, dass die Hamas unter dem Krankenhaus eine Kommandozentrale unterhält. Nach Angaben israelischer Streitkräfte wurde den Terroristen eine Frist von zwölf Stunden gesetzt, um jegliche Militäroperation in dem Krankenhaus einzustellen und sich zu ergeben.
Die USA distanzierten sich von der Militäraktion. Ein Vertreter des Nationalen Sicherheitsrats betonte, man wolle keinen Schusswechsel in einem Krankenhaus, bei dem unschuldige, hilflose Menschen ins Kreuzfeuer gerieten.
Nach UN-Angaben befinden sich mindestens 2.300 Patienten, Mitarbeiter und vertriebene Zivilisten auf dem Gelände.
Um die humanitäre Versorgung der Menschen im Gazastreifen sicherzustellen, hat Israel zugleich eine größere Menge von Diesel freigegeben. Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs konnte ein mit Treibstoff befüllter Tankwagen von Ägypten aus über den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen eingefahren.
Der Lastwagen sei auf palästinensischer Seite angekommen, sagte ein Sprecher des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Die Lieferung sei möglich geworden nach intensiven Gesprächen der Geheimdienste Ägyptens, Israels und der USA, hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen.
Der staatsnahe Fernsehsender Al-Kahira News zeigte einen Tankwagen bei der Einfahrt in den Grenzübergang mit mehreren ägyptischen Flaggen am Fahrerhaus. Der Tankwagen habe 24.000 Liter Diesel geladen, berichtete der Sender.
Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat gewarnt, dass die humanitäre Unterstützung für die Menschen im Gazastreifen wegen des Mangels an Treibstoff bald zusammenbrechen wird. Güter könnten nicht mehr entladen und verteilt werden, auch weil Gabelstapler und Transporter stillstehen.
dpa/vrt/dlf/jp