Die jordanische Luftwaffe hat mit Fallschirmen medizinische Hilfsgüter über dem Gazastreifen abgeworfen. Die Kämpfe im Gazastreifen gehen indessen weiter.
Nach Angaben des jordanischen Königs sind die Hilfsgüter für ein jordanisches Feldlazarett bestimmt. Dort sind die Vorräte allmählich aufgebraucht, weil Israel ein Embargo gegen unkontrollierte Hilfslieferungen in den Gazastreifen verhängt hat. Unklar ist, ob die Aktion mit Israels Wissen oder Zustimmung durchgeführt wurde.
Es sei Jordaniens Pflicht, für seine palästinensischen Brüder und Schwestern da zu sein, schrieb König Abdullah. Seine Frau, Königin Rania von Jordanien, ist palästinensischer Abstammung.
Israel-Militär: Hunderte Ziele im Gazastreifen bombardiert
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut rund 450 Ziele im Gazastreifen bombardiert. Laut Armee waren darunter Tunnel, militärische Anlagen sowie Abschussrampen für Panzerabwehrraketen der islamistischen Hamas.
Zudem hätten Bodentruppen Gaza-Stadt vollständig eingekesselt und den Gazastreifen in zwei geteilt. Es gebe nun ein Nordgaza und ein Südgaza, sagte ein Armeesprecher. Zivilisten soll es dennoch weiter möglich sein, vom Norden in den Süden zu flüchten.
Auch aus dem Gazastreifen sind wieder Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert worden. In mehreren Städten im Grenzgebiet gab es am Montagmorgen Luftalarm, wie die israelische Armee mitteilte. Berichte über Verletzte oder Schäden liegen nicht vor.
UN-Organisationen fordern gemeinsam sofortige Feuerpause
Die Chefs der großen UN-Organisationen haben gemeinsam eine sofortige humanitäre Waffenruhe im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas gefordert. Im Gazastreifen werde "eine ganze Bevölkerung belagert und angegriffen", Unterkünfte und Krankenhäuser würden bombardiert.
Das sei inakzeptabel, erklären unter anderem die Leiter des Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des Kinderhilfswerks (UNICEF). Außerdem fordern sie die Hamas auf, die verschleppten Geiseln freizulassen.
Griechenland schickt Hilfsgüter für Gaza nach Ägypten
Griechenland hat ein Frachtflugzeug mit humanitären Hilfsgütern für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen nach Ägypten geschickt. Die Maschine sei am Montagmorgen gestartet, berichten der Sender ERT und die Zeitung "Kathimerini".
Die Lieferung umfasst nach Angaben des griechischen Außenministeriums pharmazeutisches und humanitäres Material. Die Güter sollen von Ägypten aus in den Gazastreifen weitergeleitet werden. Das sei mit den ägyptischen Behörden abgesprochen, teilte das Ministerium in Athen mit.
dpa/vrt/jp