Im westafrikanischen Guinea sind Ex-Junta-Chef Moussa Dadis Camara und drei seiner Verbündeten aus dem Gefängnis entkommen. Schwerbewaffnete griffen am frühen Samstagmorgen das Gefängnis im Zentrum von Guineas Hauptstadt Conakry an, überwältigten die Wärter und befreiten Camara und drei Mitglieder seiner Militärregierung.
Guineas Justizminister Alphonse Charles Wright sagte örtlichen Medien, dass einer der entkommenen Verbündeten bereits wieder festgenommen worden sei. Die Grenzen des Landes seien geschlossen. Die Regierung betonte, die Lage unter Kontrolle zu haben.
Moussa Dadis Camara hatte 2008 in einem Putsch die Macht übernommen. Am 28. September 2009 hatten Soldaten bei einem Protest von Zehntausenden Zivilisten gegen die Junta in einem Stadion die Zugänge abgeriegelt und in die Menge geschossen. Anschließend kam es unter anderem zu Massenvergewaltigungen. Mehr als 150 Menschen wurden getötet und mehr als 100 Frauen vergewaltigt. Ein Prozess gegen Camara und neun weitere Angeklagte läuft, Camara saß in Untersuchungshaft.
dpa/km