Die israelische Armee hat eigenen Angaben nach die Stadt Gaza umstellt. Die heftigen Kämpfe in Gaza und auch die Raketenangriffe auf Israel gehen indessen weiter.
Die Stadt Gaza sei der "Brennpunkt der Terrororganisation Hamas", sagte Militärsprecher Hagari Donnerstagabend vor Journalisten. Die israelischen Bodentruppen seien an mehreren Stellen im Gazastreifen in Gefechte verwickelt. Man konzentriere sich darauf, die Hamas zu zerstören, hieß es weiter.
Israels Armee hatte die Menschen, die sich noch im nördlichen Gazastreifen und in der Stadt Gaza befinden, mehrfach zur Flucht in den Süden aufgerufen. Die Stadt Gaza ist die größte Stadt und das Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum des dicht besiedelten Küstengebiets. Nach palästinensischen Schätzungen leben dort knapp 750.000 Einwohner.
Derweil weiteten sich offenbar auch die Gefechte zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz aus. Das israelische Militär meldete Angriffe auf Stellungen im Libanon.
Heftige Kämpfe im Gazastreifen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben bei heftigen nächtlichen Kämpfen im Gazastreifen mehrere Terroristen getötet. Die Soldaten hätten sich unter schwerem Beschuss ein langes Gefecht mit mehreren Terrorkommandos geliefert, hieß es. Die Terroristen hätten dabei Panzerabwehrraketen abgefeuert, Sprengsätze gezündet und versucht, auf Fahrzeuge der israelischen Soldaten zu klettern.
Gleichzeitig hätten die Einsatzkräfte Luftangriffe mit Kampfflugzeugen und Artillerie angeleitet, hieß es. Die Terroristen seien getötet und die Gefahr für die Truppen gebannt worden.
Erneut Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel
Nach rund zwölfstündiger Pause gab es erneut Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Israel. In der weitgehend evakuierten Grenzstadt Kissufim heulten am Morgen die Warnsirenen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst keine. Aus dem Gazastreifen wurden laut Militärangaben seit Kriegsbeginn mehr als 8.000 Raketen auf israelische Ortschaften abgefeuert. Für einen Großteil übernahm die in dem Küstengebiet herrschende islamistische Hamas die Verantwortung.
Israel schickt Arbeiter nach Gaza zurück
Israel hat damit begonnen, Arbeiter aus dem Gazastreifen, die seit dem Beginn des Krieges in Israel festsitzen, in das abgeriegelte Gebiet zurückzuschicken. Es sollen auch keine Palästinenser von dort mehr zum Arbeiten nach Israel kommen dürfen. Das hat das Sicherheitskabinett nach Angaben des Büros von Ministerpräsident Netanjahu beschlossen.
Vor dem Großangriff der Hamas-Terroristen und anderer Extremisten auf Israel am 7. Oktober war es üblich, dass Tausende Palästinenser mit Sondergenehmigungen nach Israel einreisen und dort einer Arbeit nachgehen durften. Viele waren in der Landwirtschaft oder auf dem Bau tätig.
Hisbollah-Generalsekretär kündigt öffentliche Rede an
Der Generalsekretär der schiitischen Hisbollah im Libanon wird sich am Freitag zum ersten Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs an die Öffentlichkeit wenden. Im ganzen Land liefen im Vorfeld Vorbereitungen auf die mit Spannung erwartete Rede von Hassan Nasrallah. Diese könnte einen Wendepunkt im aktuellen Gaza-Krieg einleiten.
Angekündigt ist offiziell eine Gedenkzeremonie für die getöteten Hisbollah-Kämpfer. Aussagen Nasrallahs könnten aber auch darauf hinweisen, ob die Hisbollah-Miliz verstärkt in den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas einsteigen wird.
Nasrallah lebt im Verborgenen. Ob er am Freitag selbst öffentlich auftreten wird, war zunächst unklar. Die Ansprache wird im Live-Fernsehen übertragen.
dpa/dlf/sh