Rund 400 Ausländer und Palästinenser mit doppelter Staatsangehörigkeit haben am Donnerstag den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Sie kamen im ägyptischen Teil des Grenzübergangs Rafah an. Das hat der Ägyptische Rote Halbmond bestätigt.
Weitere 200 Menschen mit ausländischen Pässen sollen im Laufe des Tages noch ausreisen. Einer Liste zufolge sollen unter anderem 400 US-Amerikaner sowie Menschen aus Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und weiteren Ländern darunter sein.
Im Gazastreifen warten nach Angaben aus Ägypten insgesamt rund 7.000 ausländische Staatsangehörige aus 60 Ländern auf die Ausreise. Das ägyptische Außenministerium lud Vertreter ausländischer Botschaften nach Kairo ein, um die Ausreise vorzubereiten.
Am Mittwoch hatten erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs Hunderte ausländische Staatsangehörige und Palästinenser mit Zweitpass das abgeriegelte Küstengebiet verlassen. Darunter war auch ein Belgier, der für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen arbeitet. Die ersten Ausreisen am Mittwoch waren durch Vermittlung von Katar ausgehandelt worden.
Feuerpause gefordert
Angesichts der vielen zivilen Opfer und der angespannten Versorgungslage durch die israelischen Angriffe auf Stellungen der Hamas hat das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) erneut eine Feuerpause gefordert.
Der Generalkommissar des Hilfswerkes sprach nach seinem ersten Besuch im Gazastreifen am Mittwoch von einem beispiellosen Ausmaß der Tragödie.
Weitere 55 Lkw mit Hilfsgütern in Gaza eingetroffen
Inzwischen sind im Gazastreifen weitere 55 Lastwagen mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Das teilte der Palästinensische Rote Halbmond am Mittwochabend mit. Damit seien seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der Hamas insgesamt 272 Lastwagen in dem abgeriegelten Küstengebiet eingetroffen.
Die Lieferung von Treibstoff wurde bisher nicht genehmigt. Das UN-Nothilfebüro OCHA erklärte, dieser werde dringend benötigt, unter anderem für den Betrieb lebensrettender Geräte. Die Lieferung werde aber von den israelischen Behörden nicht genehmigt. Israel fürchtet, dass die Hamas den Treibstoff für militärische Zwecke nutzen könnte.
Israeli bei Anschlag im Westjordanland getötet
Bei einem Anschlag im von Israel besetzten Westjordanland ist nach israelischen Angaben ein Mann getötet worden. Nach Armeeangaben haben Terroristen in der Nähe einer israelischen Siedlung auf ein Auto geschossen, das sich daraufhin überschlagen habe.
Ein 35-jähriger Mann kam dabei ums Leben. Laut der Nachrichtenseite ynet handelte es sich um einen Israeli. Wie die Armee erklärte, blockierten Soldaten Straßen und suchten nach den Angreifern.
Erste Ausländer verlassen Gaza - Verletzte kommen zur Behandlung nach Ägypten
dpa/sh