Kopf oder Zahl fallen schon gleich oft – und das unabhängig von der Münze. 46 unterschiedliche Münzen haben die Forscher benutzt und die über 350.000-mal in die Luft geworfen. Kopf oder Zahl kamen durchaus gleich oft vor. Die Münzen an sich sind also schon fair – aber der Münzwurf ist es nicht.
Entscheidend ist, welches Bild beim Wurf nach oben zeigt. Dieses Bild fällt nämlich etwas häufiger als das, was nach unten zeigt. Das Bild oben fällt in 50,8 Prozent der Würfe, das andere demnach nur in 49,2 Prozent. Und bei der großen Anzahl von Würfen ist das schon eine statistische Auffälligkeit. Da steckt also kein Zufall hinter.
Interessanterweise haben andere Forscher aus den USA schon vor über 15 Jahren mathematisch berechnet, dass Münzen beim Wurf etwas länger mit der oberen Seite in der Luft liegen. Sie haben das mit der Taumelbewegung der Münze begründet. Die niederländischen Forscher haben das nun in der Praxis auch bewiesen.
Wenn man eine Münze wirft, sollte man also doch immer auf die Seite setzen, die beim Wurf nach oben zeigt. Gehen wir mal vom Klassiker aus: Man setzt bei jedem Wurf einen Euro. Man verliert, wenn der Tipp nicht kommt, gewinnt aber zwei Euro, wenn man wiederum richtig getippt hat. Wenn man jetzt immer auf die Seite setzt, die vor dem Wurf oben liegt, dann gewinnt man nach 1.000 Würfen 19 Euro – statistisch sicher.
Aus der Forschung lernen wir zwei Dinge: Damit der Münzwurf fair bleibt, sollte der Werfer vor der Tippabgabe schon festgelegt haben, welche Seite nach oben zeigt und diese Seite dürfen die Tipper auch nicht kennen. Dann hat keiner einen Vorteil.
faz/okr