Fast die Hälfte der Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens ist nach Schätzung des UN-Nothilfebüros inzwischen auf der Flucht. Rund eine Million Menschen hätten ihre Wohnungen bis Montagabend verlassen.
Viele Zufluchtsmöglichkeiten haben sie demnach nicht. Der nur rund 40 Kilometer lange Küstenstreifen ist vollständig abgeriegelt. Ein Drittel der Menschen habe Zuflucht in Gebäuden des UN-Hilfswerks für Palästinenser gesucht, hieß es. Andere kampierten im Freien oder seien bei Freunden und Verwandten im Süden des Gebiets untergekommen.
Krankenhäuser seien mangels Strom und inzwischen auch Treibstoff für Generatoren "am Rande des Zusammenbruchs". Das Leben Tausender Patienten sei in Gefahr. Israel liefere zwar wieder Wasser, aber nur vier Prozent der Menge, die im Gazastreifen gebraucht werde. Es drohten Krankheitsausbrüche.
Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen warnt vor einer drohenden Wassernot. Die letzte funktionierende Salzwasser-Aufbereitungsanlage sei Montagabend abgeschaltet worden.
Nach Angaben von US-Außenminister Antony Blinken wollen die USA und Israel gemeinsam eine Strategie für humanitäre Hilfe im Gazastreifen entwickeln. Es gehe darum, Zivilisten in Gaza und nur sie allein zu erreichen. Das sagte Blinken auf einer Pressekonferenz in Tel Aviv.
Angesichts der israelischen Militärschläge gegen die islamistische Hamas in dem Küstenstreifen sollen demnach auch Sicherheitszonen für Zivilisten geschaffen werden. Es sei von entscheidender Bedeutung, dass Hilfe so schnell wie möglich nach Gaza fließe, sagte Blinken. Die US-Regierung begrüße die Zusage Israels, eine Strategie für humanitäre Hilfe zu erarbeiten, hieß es.
dpa/cd/mh