Zudem peitschten kalte Winde mit einer Geschwindigkeit von knapp 80 Stundenkilometern durch die Straßen, die am Dienstagabend (Ortszeit) wie ausgestorben waren. Nach Angaben des Nationalen US-Wetterdienstes zählt der Blizzard zu den heftigsten der vergangenen Jahrzehnte.
Das Sturmsystem erstreckt sich über ein Drittel des Landes, vom Südwesten bis an die Atlantikküste. Selbst im südlichen Texas waren die Straßen vereist, die Temperaturen lagen tief in den Minusgraden. In Dallas, wo am Sonntag mit dem Football-Endspiel das Sportereignis des Jahres stattfinden soll, stand das öffentliche Leben still.
Auch der Staat Oklahoma wurde von einer dicken Schneedecke überzogen. Soldaten der Nationalgarde befreiten steckengebliebene Autofahrer. Dort und in Missouri, Illinois und Kansas wurde vorsichtshalber der Notstand ausgerufen. In Missouri wurden 600 Nationalgardisten mobilisiert, in Illinois ebenfalls Hunderte in Alarmbereitschaft versetzt.
Brüssel annuliert USA-Flüge
In Chicago wurden die Schulen geschlossen, das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt. Auch die beiden Flughäfen mussten den Betrieb einstellen. Landesweit wurden knapp 10.000 Flüge gestrichen.
Wegen des Schneestrums wurden auch am Brüsseler Flughafen Zaventem mehrere USA-Flüge abgesagt. Das teilte der Sprecher des Flughafens mit. Betroffen sind unter anderem Flüge von und nach New York und Chicago.
Über den Michigan-See, an dem die Metropole liegt, könnten Stürme mit rund 100 Stundenkilometern fegen. Bis zu acht Meter hohe Wellen könnten dann ans Ufer donnern. Eine Hauptstraße an dem Gewässer wurde für den Verkehr geschlossen.
Für rund 30 Bundesstaaten gelten Wintersturm-Warnungen. Insgesamt könnte der zerstörerische Sturm, der seinen Höhepunkt am Mittwoch erreichen soll, 100 Millionen Menschen betreffen, meldete der US-Internetdienst Weather.com.
dpa/jd - Bild: Kamil Krzaczynski