In Ecuador hat die Stichwahl zur Bestimmung des neuen Staats- und Regierungschefs begonnen. Dabei treten die Linkspolitikerin González und der Bananen-Unternehmer Noboa gegeneinander an. Ein Novum wird die Abstimmung auf jeden Fall bringen: Entweder bekommt Ecuador die erste gewählte Frau an der Spitze des Staates oder den mit 35 Jahren jüngsten Präsidenten.
Der Wahlkampf in dem einst friedlichen Land wurde von einer Welle der Gewalt überschattet. Kurz vor der ersten Wahlrunde war der Präsidentschaftskandidat Villavicencio nach einer Wahlkampfveranstaltung in der Hauptstadt Quito erschossen worden. Vor wenigen Tagen wurden sieben Verdächtige, die nach dem Anschlag festgenommen worden waren, tot im Gefängnis aufgefunden.
Ecuador ist ein Transitland für Kokain, Kartelle kämpfen um die Kontrolle der Routen für den Drogenhandel. Außerdem steckt das Land in einer politischen Krise: Die vorgezogene Präsidentenwahl wurde nötig, weil der konservative Staatschef Lasso inmitten eines Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn wegen mutmaßlicher Unterschlagung die Nationalversammlung auflöste.
dpa/mh