Nach dem Großangriff der islamistischen Hamas mit mehr als 1.200 Toten hat die israelische Armee die Islamische Universität im Gazastreifen bombardiert. Die Universität sei ein "wichtiges operatives und militärisches Zentrum der Hamas-Terrororganisation" gewesen, teilte die Armee am Mittwoch mit.
Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1.200, die der Verletzten bei mindestens 3.000.
Die Zahl der bei Gegenangriffen getöteten Palästinenser ist auf mindestens 1.050 gestiegen, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Rund 5.200 Menschen seien verletzt. Den Krankenhäusern fehle es am Nötigsten. Alle Klinikbetten seien belegt. Alle Medikamente seien aufgebraucht, die Vorräte an medizinischer Ausrüstung gingen zur Neige.
Israel hat den dicht besiedelten Küstenstreifen auch komplett von der Energieversorgung abgeschlossen. Im Gazastreifen werde es bald keinen Strom mehr geben. Das einzige Kraftwerk werde mangels Treibstoff am Nachmittag abgeschaltet, teilte die Energiebehörde mit.
Medien: Bruder von Hamas-Militärchef Deif bei Angriff getötet
Nach palästinensischen Angaben ist der Bruder des ranghohen Hamas-Kommandeurs Mohammed Deif bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen getötet worden. Demnach starb Abdul Fattah Deif während eines Luftangriffs im Süden des Gazastreifens. Dabei sollen auch weitere Angehörige von Deif ums Leben gekommen sein.
Mohammed Deif hatte am Samstag erklärt, eine "Militäroperation" gegen Israel habe begonnen. Er hat schon zahlreiche israelische Tötungsversuche überlebt und ist der Kommandeur des militärischen Hamas-Arms Al-Aksa-Brigaden.
dpa/sh/vk