Drei Tage nach dem verheerenden Hamas-Terrorangriff auf israelische Ortschaften hat Israels Armee die Grenze nach eigenen Angaben wieder unter Kontrolle gebracht.
Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte, es sei aber immer noch möglich, dass weitere Terroristen eindringen. Es könnten auch noch Angreifer in Israel unterwegs sein. Aus grenznahen Orten wie Saad und Kisufim wurden demnach noch Schusswechsel gemeldet.
Die israelische Armee konzentriert sich jetzt auf die Offensive im Gazastreifen, sagte Hecht weiter. In der Nacht setzte Israel seine Luftangriffe im Gazastreifen fort. Nach Angaben der israelischen Armee wurden mehr als 200 Ziele bombardiert. Dabei wurden unter anderem ein Waffenlager der Hamas und Einrichtungen des Islamischen Dschihad angegriffen.
Die Armee hatte binnen 48 Stunden rund 300.000 Reservisten mobilisiert - die größte Mobilisierung in der Geschichte des Landes. Zudem richtete das Militär an der Grenze auch eine "Infrastruktur für künftige Operationen" ein.
Der Militärsprecher bestätigte, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1.500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden gefangen genommen.
Am Samstag waren Hunderte Hamas-Terroristen in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet. Mehr als 2.600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr.
Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3.800 verletzt.
USA und vier weitere Länder versichern Israel Solidarität
Die USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien haben Israel gemeinsam ihre Solidarität versichert. Israel werde in seinen Bemühungen unterstützt, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
In den kommenden Tagen werde man vereint und koordiniert vorgehen, um sicherzustellen, dass Israel in der Lage sei, sich selbst zu verteidigen, und die Voraussetzungen für eine friedliche und integrierte Nahostregion zu schaffen.
Mehr als 137.000 Schutzsuchende in UN-Notunterkünften in Gaza
Im Gazastreifen haben inzwischen mehr als 137.000 Menschen in Notunterkünften der Vereinten Nationen Schutz gesucht. Wie das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Montagabend mitteilte, sind die Notunterkünfte bereits zu 90 Prozent belegt. Das Hilfswerk befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird.
Mehr als ein Dutzend Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza wurden bisher von israelischen Geschossen getroffen. Dabei kam es den Angaben zufolge zu Sachschäden.
dpa/sh