Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder die Kontrolle über die Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens erlangt. Zwei Tage nach dem Großangriff der islamistischen Hamas käme es allerdings noch zu Zusammenstößen mit Angreifern in dem Gebiet, teilte ein Sprecher mit.
Die Hamas hatte am Samstag bei einem Großangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Bislang sind nach Medienberichten auf Israels Seite mindestens 800 Menschen getötet und rund 2.500 verletzt worden. Mehr als 100 Israelis wurden außerdem entführt.
Durch die Gegenangriffe sind bisher 558 Menschen getötet worden, berichtet das palästinensische Gesundheitsministerium. Außerdem gibt es über 2.800 Verletzte.
Israel hat die komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte, es werde keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben. Israel mobilisiert außerdem rund 300.000 Reservisten. Das sei die größte Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher.
Die USA verlegen als Reaktion auf den Konflikt einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Außerdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.
UN-Sicherheitsrat ohne einmütige Verurteilung der Hamas-Angriffe
Der Weltsicherheitsrat hat sich bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Angriffen auf Israel auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen können. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder.
Offensichtlich hätten nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, wurde der Vize-UN-Botschafter der USA, Robert Wood zitiert. Die USA hatten vor der Sitzung des Sicherheitsrates deutlich gemacht, dass sie eine Verurteilung der Hamas von allen Ratsmitgliedern erwarteten. Es sei wichtig, dass die Weltgemeinschaft diese nicht provozierte Invasion und die terroristischen Angriffe und Aktivitäten auf das Schärfste verurteilt, sagte Wood anschließend.
dpa/sh/fk