Sieben Jahre hat die Mission gedauert. Die Sonde hat den Asteroiden hunderte Tage lang umkreist und erforscht, bis sie dann so weit runter an die Oberfläche geflogen ist, um Gestein einzusammeln. Die letzten drei Jahre war die Sonde auf dem Rückflug. Und jetzt erst ist dieses Paket mit den Proben sicher in der Wüste im US-Bundesstaat Utah gelandet. Sieben Milliarden Kilometer hat die Sonde zurückgelegt.
Auf den ersten Blick hat die Sonde Dreck und Staub mitgebracht und davon auch "nur" 250 Gramm. Aber so viel Material hat die Menschheit bisher noch nie von einem Asteroiden sicher zur Erde gebracht. Den Japanern ist so etwas Ähnliches zwar schon gelungen, allerdings mit viel weniger Material.
Der Asteroid Bennu ist 500 Meter groß und umkreist die Sonne. Bennu befindet sich relativ nahe an der Erde und dreht sich nicht zu schnell um seine Achse. Das machte die Landung ein wenig einfacher. Vor allem aber ist Bennu uralt. Der Asteroid ist wahrscheinlich vor 4,5 Milliarden Jahren entstanden, also in der Frühzeit unseres Sonnensystems.
Die Nasa hofft jetzt, Material ansehen zu können, das vor der Erde existierte. Amy Simon von der Nasa sagte, Asteroiden seien Überbleibsel von den Bausteinen, aus denen sich das Sonnensystem geformt habe. Damit seien sie auch Bausteine, aus denen sich die Planeten gebildet haben. Diese Gesteine zu erforschen, kann helfen zu verstehen, wie die Planeten und auch die Erde entstanden sind.
Forscher hoffen auf Hinweise darauf, woher das Wasser in unseren Ozeanen und der Sauerstoff in unserer Atmosphäre stammen. Oder schlicht: wie unser Planet zu einer bewohnbaren Welt wurde. D.h. sie halten Ausschau nach Mineralien, Kohlenstoff, Aminosäuren, organischen Substanzen, den Baustoffen des Lebens. Und sie wollen schauen, ob es Wasser auf Bennu gab. Also all die Stoffe, die für das Leben auf der Erde unverzichtbar sind.
Die Probe ging erst einmal in einen Reinraum der Nasa. Es wäre geradezu dramatisch, wenn diese Gesteinsprobe mit irdischem Material verschmutzt würde. Dann könnte man nicht mehr sagen, was stammt von der Erde, was vom Asteroiden. Die Nasa hat 200 Wissenschaftler auf die weiteren Untersuchungen angesetzt. Am 11. Oktober will die Nasa weitere Einzelheiten zu der Probe bekanntgeben.
Damit ist die Weltraummission aber längst nicht beendet. Denn die Sonde hat nur die Kapsel mit den Proben über der Erde abgeworfen. Die Sonde selbst ist schon unterwegs zum nächsten Asteroiden "Apophis". Er ist 185 Meter groß und wird im April 2029 an der Erde vorbeifliegen. Er wird der Erde dabei sogar sehr nahe kommen: Bis auf 30.000 Kilometer an die Erde heran, was in astronomischen Maßstäben nur knapp einer Kollision mit der Erde entspricht. Zum Vergleich: Der Mond ist im Durchschnitt 385.000 Kilometer von uns entfernt. Die Raumsonde wird anderthalb Jahre umkreisen, um den Asteroiden zu untersuchen.
vrt/okr