Nach ihrer Niederlage gegen das aserbaidschanische Militär soll die Armee der mehrheitlich von Armeniern bewohnten Region Berg-Karabach aufgelöst werden.
Die armenische Nachrichtenagentur Armenpress berichtet, dies sei Teil der Waffenruhe-Vereinbarung von Mittwoch. Am Freitag hatten die Kämpfer der international nicht anerkannten Republik bereits begonnen, ihre Waffen abzugeben.
Am vergangenen Dienstag hatte das autoritär geführte Aserbaidschan eine Militäroperation zur Eroberung Berg-Karabachs gestartet. Nur einen Tag später ergaben sich die unterlegenen Karabach-Armenier.
Der armenische Außenminister hat der internationalen Gemeinschaft Untätigkeit vorgeworfen. Bei der Generaldebatte der Vereinten Nationen in New York forderte Ararat Mirsojan eine UN-Mission zur Überwachung der Sicherheitslage vor Ort. Viele Armenier werfen ihrer traditionellen Schutzmacht Russland vor, sie im Stich gelassen zu haben.
Bei der Eroberung durch Aserbaidschan starben armenischen Angaben zufolge mehr als 200 Menschen, mehr als 400 weitere wurden demnach verletzt. Die Suche nach Toten und Vermissten der Kämpfe ging am Wochenende weiter.
Die Zehntausenden armenischen Zivilisten in der Region fürchten nun, vertrieben oder von den neuen aserbaidschanischen Machthabern unterdrückt zu werden.
dpa/sh