In der ägyptischen Hauptstadt Kairo haben oppositionelle Gruppen zu einem Generalstreik aufgerufen. Der Aufruf wurde wegen des blockierten Internets und schlechter Telefonverbindungen per Mundpropaganda verbreitet, aber nicht flächendeckend befolgt.
Viele Menschen sind nach dem Wochenende wieder normal zur Arbeit gegangen. Einige größere Geschäfte blieben aber zunächst geschlossen.
Die vergangene Nacht in Kairo war ruhig geblieben. Nur wenige hundert Demonstranten setzten sich über die Ausgangssperre hinweg und forderten wieder den Rücktritt des Präsidenten Mubarak.
In einer Fernsehansprache versprach Mubarak, das Vertrauen in die Wirtschaft wiederherzustellen. Dazu seien Reformen der Verfassung und der Gesetzgebung nötig. Außerdem kündigte er einen Dialog mit allen Parteien an.
Derweil machte sich in Kairo Friedensnobelpreisträger El Baradei zum politischen Wortführer der Opposition gegen den seit 30 Jahren autoritär regierenden Mubarak. Er ignorierte ein Hausverbot und hielt eine Rede vor Tausenden Demonstranten im Zentrum Kairos. El Baradei kündigte an, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Daran sollen offenbar auch die islamistischen Muslimbrüder beteiligt werden. Offiziell ist die Muslimbruderschaft in Ägypten verboten.
Die Sicherheitslage in Kairo gerät indes zunehmend außer Kontrolle. In vielen Stadtteilen kommt es immer häufiger zu Plünderungen und Brandstiftung. Bürgerwehren versuchten, ihre Wohnbereiche zu schützen.
dpa/jp - Bild: Hannibal Hanschke (epa)