Nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen ist das UN-Nothilfebüro (OCHA) besorgt über zwei weitere Dämme, hinter denen sich offenbar große Wassermengen stauen.
Es geht um den Jaza-Damm zwischen der teils zerstörten Stadt Darna und Bengasi und den Kattara-Damm nahe Bengasi. Berichte über ihre Stabilität seien widersprüchlich, berichtet das UN-Büro.
Nach Angaben der Behörden seien aber beide Dämme in gutem Zustand und funktionierten. Am Dschasa-Damm würden Pumpen installiert, um den Druck auf die Staumauer zu verringern.
Darna war nach dem schweren Unwetter am vergangenen Sonntag vor allem durch den Bruch zweier Dämme schwer getroffen worden. Mehr als 11.000 Menschen kamen ums Leben, Tausende werden noch vermisst. Mehr als 40.000 Menschen haben durch die Katastrophe ihr Zuhause verloren.
Ägypten schickt Flugzeugträger in Katastrophen-Region
Ägypten hat einen Flugzeugträger zur medizinischen Versorgung von Opfern der Überschwemmungskatastrophe nach Libyen geschickt. Wie der staatliche Informationsdienst Ägyptens bekanntgab, traf der Flugzeugträger "Mistral" in dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland ein, wo er die Einsatzkräfte als schwimmendes Krankenhaus unterstützen soll. Demnach verfügt das Schiff über eine 900 Quadratmeter große Klinik samt moderner Operationssäle.
Hilfsorganisation warnt vor Gesundheitskrise
Nach den verheerenden Überschwemmungen in Libyen droht eine weitere Katastrophe durch verschmutztes Trinkwasser. Die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) warnt eindringlich vor einer sich ausweitenden Gesundheitskrise, insbesondere in der stark zerstörten Hafenstadt Darna.
Die Überschwemmungen hätten die Wasserquellen stark mit Abwässern verunreinigt, heißt es in einer Presseerklärung. Tausende Menschen hätten keinen Zugang zu sauberem und sicherem Trinkwasser. Dutzende Kinder sind demnach bereits erkrankt.
Die Hilfsorganisation bittet dringend um zusätzliche Mittel, um die Hilfsmaßnahmen ausweiten zu können. Die Zerstörung von Straßen und Brücken erschwere den Zugang in die betroffenen Städte andere ländliche Gemeinden.
belga/afp/jp