Nach heftigen Unwettern in Libyen befürchtet die Regierung im Osten des Landes Tausende Tote.
Der Ministerpräsident einer der rivalisierenden Regierungen in dem Bürgerkriegsland sagte dem Fernsehsender Al-Massar, es seien mehr als Zweitausend Tote zu befürchten. Tausende weitere Menschen seien vermisst. Die UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in Libyen, Georgette Gagnon, forderte die internationale Gemeinschaft zu schneller Hilfe auf.
Ersten Berichten zufolge wurden Dutzende von Dörfern und Städten durch den Sturm schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das schrieb Gagnon auf X, ehemals Twitter. Laut den Rettungsdiensten wurde vor allem der Nordosten getroffen.
In der Stadt Derna war die Lage nach Angaben des Gemeinderats "außer Kontrolle". Dort sollen zwei Staudämme gebrochen sein.
Rettungsmaßnahmen gestalteten sich nach Angaben des Notfalldiensts zum Teil schwierig. Man sei auf die Unterstützung von Hubschraubern angewiesen. Strom und Internetverbindung seien unterbrochen. Die betroffenen Regionen wurden zu "Katastrophengebieten" erklärt.
EU bietet Hilfe an
Die EU hat dem von Unwettern schwer getroffenen Libyen Hilfe angeboten. Die EU sei bereit, die vor Ort umgehend zu unterstützen. Das teilte der für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz zuständige EU-Kommissar Lenarcic heute auf der Online-Plattform X mit. Ähnlich äußerte sich auch der EU-Außenbeauftragte Borrell.
dpa/cd