Die ukrainischen Behörden sollen nach Worten von Präsident Selenskyj hart gegen Korruption bei der Musterung von Männern für den Wehrdienst vorgehen. Es würden alle Fälle von Ausmusterungen wegen angeblicher Dienstuntauglichkeit seit Kriegsbeginn überprüft, bei denen es einen Verdacht auf Schmiergeldzahlungen gebe. Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.
Für die Befreiung vom Wehrdienst seien 3.000 bis 15.000 US-Dollar (bis zu 13.700 Euro) Schmiergeld gezahlt worden, berichtete Selenskyj.
Angesichts des russischen Angriffskrieges sind in der Ukraine alle Männer zum Wehrdienst verpflichtet. Viele gehen freiwillig zur Armee. Andere kaufen sich aber vom Militärdienst frei oder zahlen Schmiergeld an Grenzbeamte, um das Land verlassen zu können.
Die Außenminister der EU-Staaten wollen am Donnerstag bei ihrem ersten Treffen nach der Sommerpause über die weitere Unterstützung der Ukraine beraten.
Grundlage der informellen Gespräche in der spanischen Stadt Toledo sind unter anderem Vorschläge des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Er hat angeregt, der Regierung in Kiew eine deutliche Ausweitung des militärischen Ausbildungsprogramms für die ukrainischen Streitkräfte zuzusichern.
dpa/sh
Der Freikauf vom Einsatz im eigenen Land,
ob vom Einsatz beim Militär oder von anderen
Hilfsdiensten in umkämpften Regionen, war
offensichtlich und wohl allgemein bekannt.