Im staatlichen Fernsehen kündigte Mubarak in der Nacht an, schon heute werde er ein neues Kabinett vorstellen. Zugleich versprach er soziale, wirtschaftliche und politische Reformen. Eindringlich beschwor der 82-Jährige die Einheit des Volkes, die Probleme ließen sich nur im nationalen Dialog lösen. Mubarak verteidigte den Einsatz der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten und erklärte, es habe die Gefahr bestanden, dass Chaos ausbreche.
Während Mubaraks Rede gingen die Proteste weiter. Immer wieder forderten die vorwiegend jungen Leute den Staatschef auf, abzudanken und ins Exil zu gehen. In den großen Städten ist zwar die Armee aufmarschiert. Die Soldaten gingen bislang aber nicht gegen die Regierungsgegner vor. Nach jüngsten Angaben kamen bei den Straßenschlachten bislang mindestens 20 Menschen ums Leben - etwa 1.000 wurden verletzt.
Das Außenministerium in Brüssel rät von nicht dringenden Reisen nach Kairo, Alexandria und Suez ab. Der Reiseveranstalter Thomas Cook hat alle für heute geplanten Flüge nach Ägypten gestrichen. Stattdessen schickt er drei leere Maschinen in die Touristenstädte Luxor, Marsa Alam und Hurghada, um Rückkehrer auszufliegen. Auch das Reiseunternehmen Jetair hat einen für heute geplanten Flug nach Ägypten annuliert.
dpa/belga/jp