Im Iran haben Abgeordnete die umstrittene Verschärfung des Gesetzes zur Kopftuchpflicht einen entscheidenden Schritt weitergebracht. Eine Kommission des Parlaments billigte den Gesetzentwurf. Die Reform sieht drakonische Strafen bei Missachtung der islamischen Kleidungsregeln vor. Bei mehrfachen Verstößen drohen Geldbußen, Ausreisesperren und Haftstrafen.
Im nächsten Schritt wird die Reform dem Wächterrat vorgelegt, einem Kontrollgremium, dem erzkonservative Geistliche angehören. Mit der Strafreform reagiert die iranische Führung auf die Proteste vom Herbst 2022. Während im Land vor allem wieder Alltag eingekehrt ist, widersetzen sich zahlreiche Frauen in den Metropolen demonstrativ der Kopftuchpflicht, auch als Zeichen des stillen Protests.
dpa/est