Nach den verheerenden Bränden auf der Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii haben Suchtrupps weitere Leichen in ausgebrannten Gebäuden gefunden. Die Zahl der Toten stieg auf mindestens 106. Bisher konnten nur fünf der Todesopfer auch identifiziert werden. Die Opferzahlen könnten noch erheblich steigen, heißt es. Denn zwei Drittel der ausgebrannten Gebäude seien noch gar nicht inspiziert worden.
Bei der Suche nach der Ursache der Katastrophe gerät zunehmend der örtliche Stromversorger ins Visier. Das berichten US-Medien. Demnach könnten umgestürzte Strommasten oder beschädigte Leitungen einige der Feuer ausgelöst haben. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es allerdings nicht.
US-Präsident Joe Biden will das Unglücksgebiet am kommenden Montag besuchen. Er werde gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill nach Maui reisen, um sich mit Einsatzkräften, Überlebenden und Behördenvertretern zu treffen, teilte das Weiße Haus mit. Hawaiis Gouverneur Josh Green habe erklärt, dass die Such- und Bergungsarbeiten voraussichtlich bis dahin so weit fortgeschritten seien, dass ein Besuch des Präsidenten möglich sei.
Biden hatte den Menschen in Hawaii zwei Tage nach Ausbruch der Brände Katastrophenhilfe der Regierung zugesagt. Fast 500 Mitarbeiter sind Regierungsangaben zufolge mittlerweile vor Ort. "Alles, was sie brauchen, werden sie bekommen", versprach der Demokrat.
Die Waldbrände waren am vorigen Dienstag an mehreren Orten auf Maui und der Nachbarinsel Hawaii ausgebrochen, die den gleichen Namen wie der Bundesstaat trägt. Mehr als 2.000 Gebäude brannten ab.
Die Kleinstadt Lahaina auf Maui, die vor dem Unglück 13.000 Einwohner zählte, hat es besonders hart getroffen. Viele Straßenzüge dort sehen aus wie in einem Kriegsgebiet. Der Ortskern wurde völlig zerstört.
Die Ursache für die Katastrophe wird noch untersucht. Die Schäden werden auf mehrere Milliarden Dollar geschätzt.
dpa/est/km/fk