Frankreich unterstützt den Plan einiger westafrikanischer Länder zum Stopp des Militärputsches in Niger.
Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (Ecowas) hatte bekannt gegeben, dass ein solcher Plan für ein militärisches Eingreifen bereitstehe, falls die Putschisten im Niger nicht zügig die Demokratie wiederherstellten. Am Sonntag läuft ein Ultimatum dazu ab. Ob die frühere Kolonialmacht Frankreich allerdings auch selbst militärische Unterstützung leisten würde, steht nicht fest.
Am Samstag hat die französische Außenministerin Catherine Colonna Nigers abgesetzten Premierminister Ouhoumoudou Mahamadou in Paris empfangen. Zum Zeitpunkt des Putsches hielt er sich nicht im Niger auf. Vor eineinhalb Wochen hatten dort Soldaten die Macht an sich gerissen und Präsident Mohamed Bazoum gefangen genommen.
Frankreich hat im Niger mehr als 1.000 Soldaten für die Bekämpfung von Terrorgruppen stationiert. Auch wenn die Putschisten den Abzug der französischen Truppen fordern, würden die Soldaten bleiben, so die Außenministerin. Das sei mit der Regierung des Niger so vereinbart. Und die abgesetzte Regierung sei die einzige, die von Frankreich anerkannt werde.
belga/afp/anp/dpa
Wie man sieht, ist ein Grund zum Eingreifen schnell gefunden, ganz ohne UN-Mandat.
Ein Glück für Frankreich und den Westen ist die anti-westliche Einstellung der neuen Machthaber. Wären die profranzösisch und prowestlich, wäre ein Eingreifen schwer zu rechtfertigen.
Es ist schon ein Unterschied, ob eine Diktatur prowestlich eingestellt ist oder nicht. Ist eine Diktatur nicht prowestlich eingestellt, wird die Moralkeule ausgepackt und die Moralapostel gehen zu Werke.