Gut eine Woche nach dem Staatsstreich im Niger hat der festgesetzte Präsident Bazoum einen dringenden Appell an die Weltgemeinschaft gerichtet.
Sie solle die "letzte Bastion des Respekts für Menschenrechte" im Sahel retten. Dieser versuchte Putsch sei eine Tragödie für Niger, doch sein Erfolg hätte verheerende Folgen weit über die Grenzen hinaus. Das schrieb Bazoum in einem online veröffentlichten Gastbeitrag für die "Washington Post".
Der demokratisch gewählte Bazoum war vergangene Woche im Niger von Offizieren der Präsidialgarde festgesetzt und für entmachtet erklärt worden. Der Kommandeur der Eliteeinheit, General Tiani, ernannte sich im Anschluss zum neuen Machthaber. Kurz darauf setzten die Putschisten die Verfassung außer Kraft und lösten alle verfassungsmäßigen Institutionen auf.
Nigers neue Machthaber beenden Militärzusammenarbeit mit Frankreich
Die neue Junta im Niger hat die militärische Zusammenarbeit mit der einstigen Kolonialmacht Frankreich aufgekündigt. Das erklärte ein Sprecher der Militärregierung im staatlichen Fernsehen. Frankreich hat dort noch immer mehr als 1.000 Soldaten stationiert, unter anderem zur Bekämpfung islamistischer Terrormilizen in der Sahelzone.
Unklar blieb zunächst, was die Ankündigung für die französische Präsenz bedeuten würde. In einer weiteren Mitteilung hieß es, dass die neuen Machthaber die Botschafter in Frankreich, den USA, in Togo und in Nigeria abgezogen hätten.
dpa/cd