Im letzten Jahr fiel der "Earth Overshoot Day" auf den 28. Juli. Die Rechnung scheint einfach: 2. August minus 28. Juli, das ergibt eindeutig eine Differenz von fünf Tagen. Und zwar eine erfreuliche Differenz, denn ein späterer Erdüberlastungstag bedeutet, dass die Menschheit weltweit sparsamer mit den Ressourcen des Planeten umgegangen ist.
Leider wird nicht nur das Datum für den "Earth Overshoot Day" jedes Jahr neu berechnet, auch die Methode zu seiner Berechnung wird regelmäßig angepasst. Durch die Anpassungen sollen neue Erkenntnisse, Daten und Kritikpunkte besser berücksichtigt werden, und die grundsätzliche Berechnungsmethode stammt ja auch schon aus den 1980er-Jahren.
Würde man die exakt gleichen Kriterien von diesem Jahr rückwirkend auf das letzte Jahr anwenden, dann würde der Erdüberlastungstag 2022 aber nicht auf dem 28. Juli landen, sondern auf dem 01. August. Wir haben also tatsächlich nicht fünf Tage "gewonnen", sondern nur einen.
Und das ist keine signifikante Verbesserung, unterstreicht Koen Stuyck von WWF Belgien. Vor allem nicht, wenn man nicht genau wisse, woher dieser Rückgang komme, so Stuyck gegenüber der VRT. Man hoffe, dass das eine Folge der gerade stattfindenden Umstellung auf ein nachhaltigeres Energiesystem sei mit einem geringeren CO2-Ausstoß. Aber das sei eben nur eine Vermutung.
Diese Einschätzung teilt auch Hubert Born, er ist Professor für Umweltrecht an der UC Löwen: Erst in drei oder vier Jahren werde klar sein, ob es sich hier wirklich um eine Verbesserung der Lage handele.
Aber das Konzept des "Erdüberlastungstags" ist noch aus weiteren Gründen umstritten: Zum einen berücksichtigt seine Berechnung längst nicht alle Ressourcen, die der Mensch verbraucht. In die Rechnung fließen nämlich nur erneuerbare Ressourcen ein, endliche, also nicht erneuerbare wie fossile Brennstoffe und Mineralien bleiben außen vor, genauso wie Wasser. Ein weiterer Kritikpunkt: Umweltverschmutzung wird nur im Rahmen des CO2-Ausstoßes einbezogen, andere Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf die Natur werden ignoriert. Außerdem bemängeln Gegner eine zu starke Vereinfachung gewisser Daten.
Und dann ist da noch die Genauigkeit und Aktualität der verwendeten Daten. Die Daten kommen nämlich von Organisationen wie etwa den Vereinten Nationen und die wiederum erhalten sie von den einzelnen Ländern. Anders gesagt: Das kann eine ganze Weile dauern. Die Folge: Für die Berechnung des Erdüberlastungstags 2023 standen nur präzise Daten bis 2018 zur Verfügung, von denen dann entsprechend extrapoliert worden ist.
All das sind Faktoren, die berechtigte Zweifel an der Genauigkeit der Datumsbestimmung aufkommen lassen. Aber die Frage ist letzten Endes wohl auch, inwiefern ein paar Tage in die eine oder andere Richtung wirklich eine Rolle spielen. Gerade angesichts der Größe der Herausforderung, der sich die Menschheit in puncto Klimawandel gegenübersieht. Denn nicht vergessen: Laut Weltklimarat der Vereinten Nationen muss der CO2-Ausstoß bis 2030 um 43 Prozent verringert werden, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten.
Um das zu erreichen, müsste der Erdüberlastungstag satte 19 Tage später als jetzt sein. In nur sieben Jahren wohlgemerkt. Ein Ziel also, von dem man noch sehr weit entfernt sei, so Stuyck.
Boris Schmidt
Der „Erdüberlastungstag“ ist nur die aktuelle Version der Klimakirche bezüglich des Malthusianismus (siehe Internet Thoms Malthus) aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert. Der Mensch als Naturzerstörer ist eine immer wieder auftauchende Allegorie in allen Religionen, und besonders in der aktuellen Klimareligion. Letztlich ist es der strafende Gott der den Menschen dafür züchtigt (Vertreibung aus dem Paradies) und die aktuelle „Klimahölle“ ist die moderne Form dieser uralten Geschichten. Die Menschen in Europa haben nicht die Religion aufgegeben, sie haben nur den Gott gewechselt, heute wird der Klimagott angebetet.
Wirklich gutes Entertainment diese Panikmache. Was will man eigentlich erreichen ? Spendengelder einsammeln ?
Wenn ständig die Berechnungsgrundlage ändert, kann die ganze Sache nicht ernst nehmen.
Die Initiatoren dieser Idee sollten sich mal in einem afrikanischen Elendsviertel umsehen. Das würde sie zurück bringen in die Realität. Die Problematik kann man nur durch moderne Technik und Fachleute lösen.
Zitat im Text: "In die Rechnung fließen nämlich nur erneuerbare Ressourcen ein, endliche, also nicht erneuerbare wie fossile Brennstoffe und Mineralien bleiben außen vor, genauso wie Wasser'
das stimmt so nicht. Auch Kohlenwasserstoffe, Metalle und Mineralien wurden jahrelang miteingerechnet weil diese als "endlich" galten laut Club-of-Rome. dieser Tag ist nichts berechnetes Praktisches, sondern ein Fantasiegebilde grüner Theoretiker. die reine Willkür.