Die irische Sängerin Sinéad O'Connor ist überraschend im Alter von 56 Jahren gestorben. Sie wurde mit der Ballade "Nothing Compares 2 U" bekannt. Das Lied brachte O'Connor damals drei Grammy-Nominierungen ein.
Im Laufe ihrer Karriere nahm sie zehn Soloalben auf, schrieb Lieder für Filme und arbeitete mit anderen Künstlern zusammen, war aber auch für Ausbrüche bekannt.
Der irische Premierminister Leo Varadkar würdigte O'Connor und sagte, ihre Musik "wurde auf der ganzen Welt geliebt und ihr Talent war unübertroffen und unvergleichlich". Der irische Präsident Michael D. Higgins lobte O'Connors Authentizität und ihre "einzigartige Stimme".
"Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt", hatten zuvor mehrere Medien aus einem Statement der Familie zitiert. Familie und Freunde baten demnach darum, in dieser schwierigen Zeit ihre Privatsphäre zu wahren.
O'Connor war am 8. Dezember 1966 geboren worden. Ihre Mutter verunglückte bei einem Autounfall 1985 tödlich. Ihr warf sie vor, sie als Kind misshandelt zu haben.
Mit kontroversen Auftritten und Aussagen erregte O'Connor immer wieder Aufmerksamkeit, sie zerriss etwa 1992 in der US-Show "Saturday Night Live" vor laufender Kamera ein Bild von Papst Johannes Paul II. - als Protest gegen die Kindesmissbrauchsskandale der katholischen Kirche.
Später sagte sie dazu laut "Irish Times": "Es tut mir nicht leid, dass ich es getan habe. Es war großartig. Aber es war sehr traumatisch. Es öffnete Tür und Tor, um mich wie eine verrückte Schlampe zu behandeln." 2018 konvertierte sie zum Islam, trug auch Kopftuch. In den 90ern hatte sie sich noch von einer katholischen Splittergruppe zu einer Priesterin weihen lassen.
Immer wieder gab es Berichte über Vertragsstreitigkeiten aus der Branche, mehrfach kündigte sie an, ihre Karriere beenden zu wollen. O'Connor sprach öfter über psychische Probleme. 2017 sagte sie in einem Video: "Psychische Krankheiten sind ein bisschen wie Drogen - sie kümmern sich nicht darum, wer du bist."
dpa/cd