Rund zwei Tage nach Beginn eines großangelegten Militäreinsatzes hat sich Israels Armee aus Dschenin im Westjordanland zurückgezogen. Inzwischen kehren viele Einwohner in ihre Häuser zurück.
Es war der größte Militäreinsatz im besetzten Westjordanland seit zwei Jahrzehnten. Auf israelischer Seite starb ein Soldat, auf der Gegenseite wurden mindestens zwölf Palästinenser getötet und mehr als 100 verletzt. Ziel der Operation war laut Armee, "terroristische Infrastruktur" in der Hochburg militanter Islamisten zu zerschlagen.
Dienstagnacht kam es während des Abzugs der Truppen zu Gefechten mit bewaffneten Einwohnern Dschenins. An der Grenze zum Gazastreifen wurde Raketenalarm ausgelöst. Das israelische Militär teilte mit, aus dem abgeschotteten Küstengebiet seien fünf Raketen auf israelisches Gebiet abgefeuert worden. Diese habe man mit Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen erwidert. Die Flugabwehr habe alle Raketen abfangen können.
Tausende bei Beerdigung der Getöteten
Nach dem Ende des Militäreinsatzes in Dschenin haben sich dort Tausende zur Beisetzung mehrerer Palästinenser versammelt. Diese waren bei dem Einsatz getötet worden. Neun der insgesamt mindestens zwölf Toten sollten am Mittwoch beerdigt werden. Zu der Beisetzung kamen auch Bewaffnete, die Schüsse in die Luft abgaben. Nach Angaben des israelischen Militärs sollen die ggetöteten Kämpfer gewesen sein. Einige von ihnen waren Jugendliche.
Die Palästinensische Autonomiebehörde begann unterdessen damit, in dem Ort Trümmer zu beseitigen sowie beschädigte Strom- und Wasserleitungen zu reparieren. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, viele Autos und mehrere Straßen seien zerstört worden.
dpa/cd/est