Demonstranten warfen Steine auf Sicherheitskräfte und versuchten Beamte am Betreten des Regierungsgebäudes zu hindern. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein. Wenig später beruhigte sich die Lage wieder. Über Verletzte gab es zunächst keine Angaben.
Die Demonstranten gehörten zu einer Gruppe von mehreren hundert Menschen aus der Stadt Sidi Bouzid, die bereits die Nacht über vor dem Regierungssitz ausgeharrt hatte. Sie waren zuvor in einer "Karawane der Befreiung" in die Hauptstadt gezogen, um einen Rücktritt sämtlicher Gefolgsleute des gestürzten Ex-Präsidenten Zine el Abidine Ben Ali zu fordern.
In Sidi Bouzid hatte der Aufstand gegen den nach Saudi-Arabien geflohenen Ben Ali im Dezember seinen Anfang genommen.
Unterdessen wurde bekannt, dass drei weitere Politiker aus dem engen Umfeld Ben Alis unter Hausarrest gestellt wurden. Bei ihnen handelt es sich um den früheren Generalsekretär der Einheitspartei RCD, Abdelaziz Ben Dhia, den Chef der zweiten tunesischen Parlamentskammer, Abdallah Kallel sowie den früheren Außenminister Abdallah Kallel.
Thomas Cook streicht Flüge
Der Reiseveranstalter Thomas Cook hat alle Flüge nach Tunesien bis zum 15. Februar gestrichen. Davon betroffen sind acht Ferienflüge. Der Konkurrent JetAir hatte bereits letzte Woche ähnliche Maßnahmen beschlossen und die Flüge bis Ende Februar ausgesetzt.
Wer mit einer der beiden Gesellschaften einen Flug nach Tunesien gebucht hat, kann die Reise stornieren, aufschieben oder umbuchen.
dpa/jp/km - Bild: epa