Eine Gruppe von Palästinensern versuchte am Freitagmorgen, eine Straße vom Grenzübergang nach Gaza zu blockieren und die Außenministerin an der Weiterfahrt zu hindern.
Einige Palästinenser, deren Angehörige Haftstrafen in israelischen Gefängnissen verbüßen, warfen Schuhe auf den Konvoi, wie Augenzeugen berichteten. Der Grund sind angeblich israelfreundliche Äußerungen der Ministerin.
Alliot-Marie war gestern mit dem Vater des israelischen Soldaten Gilad Schalit zusammengekommen. Palästinensische Extremisten haben ihn 2006 entführt. Der Vater des Verschleppten hatte gesagt, die Tat komme einem Kriegsverbrechen gleich.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP hatte der arabische Dienst des israelischen Rundfunks Alliot-Marie irrtümlicherweise mit den Worten zitiert, die der Vater des Entführten gesagt hatte. Das soll die wütenden Proteste ausgelöst haben.
Die französische Außenministerin verlangte die Freilassung von Gilat Schalit. Die radikal-islamische Hamas-Organisation warf Alliot-Marie vor, sie sei parteiisch, weil sie tausende Palästinenser nicht erwähnt habe, die in israelischen Gefängnissen inhaftiert seien.
Die französische Außenministerin wird während ihres Kurzbesuches im Gazastreifen nicht mit Vertretern der Hamas sprechen. Stattdessen ist die Reise - wie bei früheren Besuchen anderer Außenminister - mit dem UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge (UNRWA) koordiniert worden.
afp/dpa/alk/km - Bild: epa