In Belgrad haben am Samstagabend wieder Zehntausende Menschen demonstriert. Sie protestierten gegen Waffengewalt in Serbien und gegen den autoritär regierenden Präsidenten Aleksandar Vucic.
Es war der vierte Protest in Folge, nachdem es Anfang Mai zwei Amokläufe mit 18 Toten gegeben hatte. Die beiden Massaker, die nicht unmittelbar miteinander zusammenhingen, erschütterten die serbische Gesellschaft tief.
Zum Protest aufgerufen hatten liberale und linke Oppositionsparteien und Bürgerbewegungen. Die Kundgebung verlief friedlich.
Sie richtete sich gegen Vucic und seine Regierung sowie gegen private Fernsehstationen, die Gewalt und Mafia-Kriminalität beschönigten und Propaganda für die Machthaber machten. Vucic selbst spricht immer wieder voller Hass und Verachtung über politische Gegner.
Auch der Staatssender RTS steht im Fokus oppositioneller Kritik, weil er regierungsunabhängige Stimmen kaum zu Wort kommen lässt und Vucic als Sprachrohr dient.
dpa/est