Erster formeller Staatsbesuch eines politischen Führers aus China in den USA seit 13 Jahren: US-Präsident Barack Obama empfing am Mittwoch Staats- und Parteichef Hu Jintao mit allen militärischen Ehren im Weißen Haus.
Beide Staaten hätten «enormen Anteil am Erfolg des jeweils anderen», sagte Obama zur Begrüßung. Zugleich unterstrich er aber auch die Bedeutung «universeller Rechte jedes einzelnen Menschen».
Hu betonte, das Verhältnis der USA zu China sei zu einer Beziehung «von strategischer Bedeutung und globalem Einfluss gewachsen». Mit dem Besuch solle ein neues Kapitel der Kooperation begonnen werden.
Hu erneuerte seinen Wunsch nach stärkerem «gegenseitigen Vertrauen». Zugleich müsse das beiderseitige Verhältnis auch auf «gegenseitigem Respekt» fußen, sagte der Staats- und Parteichef.
Obama hieß den Gast aus der Volksrepublik mit 21 Salutschüssen auf dem Rasen des Weißen Hauses willkommen. Hu schritt anschließend eine Ehrenformation ab und schüttelte Hände von Zaungästen. Für den Abend war ein feierliches Staatsbankett zu Ehren Hus geplant.
Nach den Beratungen mit Obama standen im Anschluss Gespräche mit amerikanischen Wirtschaftsführern auf dem Programm, darunter mit Microsoft-Chef Steve Ballmer, Goldman-Sachs-Vorstand Lloyd Blankfein und einem Dutzend weiteren Unternehmenschefs.
Seit längerem hat Washington keiner Visite eines ausländischen Staatschefs so viel Bedeutung beigemessen wie dem Besuch Hus. Obama machte bereits mehrfach klar, dass die Beziehungen zu Peking eine Schlüsselstellung in der globalen US-Diplomatie haben. Allerdings sei das Verhältnis der beiden größten Volkswirtschaften der Welt von Differenzen und Misstrauen geprägt, meinte Außenministerin Hillary Clinton kürzlich in einer Grundsatzrede.
Jenseits der Respektbekundungen heißt es, Obama wolle eine härtere Gangart als bisher einschlagen. So wolle er alle Streitfragen offen ansprechen, auch die Menschenrechtsfrage.
Der Staatsbesuch ist das achte Treffen von Obama und Hu. Zuletzt sprachen sie persönlich im November am Rande des G20-Gipfels in Seoul miteinander.
dpa - Bild: epa