"Die Ukraine wird siegen, Europa wird siegen, der Frieden wird siegen - Ruhm der Ukraine" - mit diesen Worten schließt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Dankesrede. Im Anschluss schreibt er die Worte "together we will win" in das Festbuch - "zusammen werden wir gewinnen". Es soll ein Sieg sein über Aggression, Deportation, Zerstörung und Verbrechen. Diesen Sieg bietet die Ukraine Europa an, so Selenskyj. Erreicht werden könne er allerdings nur gemeinsam. Ohne die Ukraine sei Europa nicht vollständig, so der ukrainische Präsident, der in seiner Rede auch einen möglichen Nato-Beitritt offen anspricht.
Die Ukraine habe bereits ihre Entscheidung getroffen. Und zwar für Europa. Das urteilt der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz. Und dementsprechend könne die Ukraine sich auf Unterstützung verlassen. Und das auf Dauer. "Ein Krieg, der für die Bürger der Ukraine schmerzt, Opfer bringt, wie wir uns das kaum noch vorstellen konnten. Ein Krieg, der sich gegen alles richtet, wofür Europa heute steht. Aber auch ein Krieg, der für die Ukraine, die EU und ihre Mitgliedsstaaten glasklar aufzeigt: wir stehen zusammen, wir gehören zusammen und unsere Geschichte wird gemeinsam weitergehen", so Scholz.
Auf diesem Weg, nämlich in die Europäische Union, müsse man die Ukraine unterstützen – selbst wenn der Krieg noch andauert. Es gelte, das Unmögliche möglich zu machen, erklärte ihrerseits Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen. "Deshalb bin ich überzeugt, dass die Ukraine sich durchsetzt, dass sie den Frieden gewinnt. Und dass ihr Traum von einem Platz in der europäischen Familie wahr werden wird."
Eine Besatzung sei kein Frieden, so von der Leyen. Frieden funktioniere nur über einen Sieg. Dieser "Sieg" kam in den Reden immer wieder vor, ohne dass er dabei ausformuliert wurde. Doch worüber solle man aktuell reden? Und wie? fragte dann auch wieder Wolodymyr Selenskyj. Wladimir Putin habe sich nun mal anders entschieden. Und zwar für einen Angriffskrieg.
Und genau während dieses Kriegs habe Selenskyj gezeigt, was für ein außergewöhnlicher politischer Anführer er sei. Mit seinem Handeln habe er die europäische Politik an den Wert von Souveränität und Unabhängigkeit erinnert, so der polnische Ministerpräsident Mateusz Marwiecki.
Ein ukrainischer Politiker, der Europa an seine Werte erinnert. So wurde immer wieder die Brücke geschlagen zwischen der kriegsgebeutelten Ukraine und der Europäischen Union. Es sei das ukrainische Volk, das unsere Werte verteidige, so das Karlspreisdirektorium in seiner Begründung. Und eben jenes ukrainische Volk hätte es eigentlich verdient, diesen Preis entgegenzunehmen, so Wolodymyr Selenskyj abschließend.
Andreas Lejeune
Mal kurz im Krieg n Preis übernehmen, schon ne Nummer oder?
Wie saunen in den Carolus Thermen zwischen der Arbeit.
Bombenstimmung!