Dies geht aus einem Bericht hervor, den Industriekommissar Antonio Tajani am Dienstag vorstellte. Aus dem EU-Haushalt werden Galileo und der Vorläufer Egnos zwischen 2007 und 2013 mit 3,4 Milliarden Euro finanziert - zur Fertigstellung der Infrastruktur dürften von 2014 bis 2020 weitere 1,9 Milliarden Euro nötig sein, heißt es in dem Tajani-Bericht.
Der Europäische Rechnungshof kalkuliert schon seit längerem mit Kosten von mehr als fünf Milliarden Euro. Die jährlichen Betriebskosten von Galileo setzt die EU-Kommission jetzt mit 800 Millionen Euro an. Zuvor war laut «FAZ» von 750 Millionen Euro ausgegangen worden.
«Wir begrüßen die bisherigen Fortschritte und sind fest entschlossen, dieses Projekt zum Erfolg zu führen», erklärte Tajani. Mit Galileo könne sich Europa in einer Wachstumsbranche behaupten, die durch die Globalisierung und den Eintritt von Schwellenländern geprägt sein werde. Das weltweite Geschäftsvolumen mit Satellitennavigations-Anwendungen sei kräftig gestiegen und werde für 2020 auf 240 Milliarden Euro geschätzt.
Ziel: Vormachtstellung von US-Dienst GPS brechen
Mit Galileo wollen die EU und die Europäische Weltraumorganisation ESA die Vormachtstellung des US-Dienstes GPS (Global Positioning System) brechen. Galileo soll präziser als das amerikanische System arbeiten und weltweit die metergenaue Positionsbestimmung möglich machen. Auch China und Russland haben Systeme am Start.
Zwischen den EU-Partnern wird derzeit auch diskutiert, ob es bei den geplanten Galileo-Navigationsdiensten - etwa zur Kontrolle von Verkehrs- und Datenströmen - abgespeckte Lösungen geben könnte.
dpa/jp/jd - Bild:epa archiv