Polen und Ungarn wollen kein Getreide mehr aus der Ukraine importieren. Es gebe ein Überangebot und dadurch würden die Preise zu stark gedrückt, heißt es von den beiden Ländern. Die ukrainische Regierung bedauerte die Entscheidung und erklärte, sie wünsche sich Gespräche zur Lösung des Problems.
In mehreren osteuropäischen Ländern gibt es derzeit große Vorräte an Getreide, aber auch an Eiern, Geflügel und Zucker aus der Ukraine. Grund ist, dass die Waren wegen Logistik-Problemen nicht in ihre eigentlichen Zielländer weitertransportiert werden können. Da die Lebensmittel aufgrund einer EU-Genehmigung zollfrei eingeführt werden, kommen sie preiswerter auf den Markt als die Produkte einheimischer Produzenten, die dadurch Einnahmen verlieren. Das hat etwa in Polen bereits zu Bauernprotesten geführt.
Die EU-Kommission hat die Ankündigung kritisiert. Ein Sprecher teilte in Brüssel mit, die Handelspolitik falle in die Zuständigkeit der EU. Daher seien einseitige Maßnahmen inakzeptabel. Entscheidungen müssten innerhalb der EU abgestimmt werden.
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