Die Flüchtlinge waren an Bord eines kleinen türkischen Frachtschiffes, das in der Nacht zum Sonntag ein Notsignal gesendet hatte. Ein vorbeifahrender niederländischer Frachter konnte 241 der insgesamt 263 Menschen an Bord nehmen. Das Schiff ging unter, teilte die Küstenwache mit. Von den Schiffbrüchigen fehlte zunächst jede Spur.
In der Hafenstadt Patras entdeckte die Polizei weitere 18 Migranten, die sich auf der Ladefläche eines Lastwagens versteckt hatten, der auf eine Fähre nach Italien kommen sollte. Der Fahrer wurde festgenommen. Die vor Korfu Geretteten wurden inzwischen auf der Insel in Sicherheit gebracht. Sie gaben an, 22 Menschen würden vermisst.
Die meisten Flüchtlinge stammen nach eigenen Angaben aus Afghanistan, wie das Staatsfernsehen (NET) berichtete. Die Küstenwache versuchte, mögliche Schleuser unter den Flüchtlingen auszumachen. Von welchem Hafen das Schiff ausgelaufen war, blieb zunächst unklar.
Die Hoffnung, Überlebende zu finden, schwand indes von Stunde zu Stunde. An der Suchaktion beteiligten sich fünf Schiffe, ein Hubschrauber und ein Flugzeug sowie Patrouillenboote der Küstenwache. Schleuserbanden bringen jeden Monat tausende Migranten auf der Route Türkei-Griechenland-Italien nach Europa.
dpa/sh/jd