Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat seine Forderung nach mehr "europäischer Souveränität" erneuert. Bei einer europapolitischen Rede in Den Haag sagte Macron, die Pandemie und der Krieg in der Ukraine ließen erkennen, dass Europa seine Abhängigkeiten verringern müsse, um die europäische Identität zu erhalten.
Die Souveränität Europas könne nur abgesichert werden, wenn die Wettbewerbsfähigkeit größer werde und der Einfluss anderer Mächte geringer - insbesondere von den USA und von China.
Am Montag waren Macrons Äußerungen zu einer eigenständigen Position der Europäischen Union im Konflikt zwischen China und den USA zu Taiwan auf Kritik gestoßen.
Die Rede von Macron in Den Haag wurde von Demonstranten unterbrochen, die gegen die geplante Rentenreform in Frankreich protestierten.
Macron ist gemeinsam mit seiner Frau Brigitte am Montag zu einem zweitägigen Staatsbesuch in den Niederlanden eingetroffen. Das Paar wurde in Amsterdam vom niederländischen König Willem-Alexander und seiner Frau Máxima empfangen. Es ist der erste Staatsbesuch eines französischen Präsidenten in den Niederlanden nach 23 Jahren.
dpa/dlf/belga/est