Es gibt zu wenig Studentenwohnungen. In Frankreich gibt es gerade einmal 380.000 solcher Wohnungen für insgesamt 2,7 Millionen Studenten. Das Angebot reicht nicht aus, es braucht Alternativen. Manche wohnen weiter bei ihren Eltern, andere pendeln. Seit einiger Zeit wohnen aber auch immer mehr Studenten in ländlichen Gebieten, genauer gesagt auf Bauernhöfen.
Platz ist dort vorhanden und manche Landwirte entscheiden sich jetzt dazu, ihren alten Stall umzubauen. Das hat auch ein Milchbauer aus Wattrelos getan. Er hat seinen Stall umfunktionieren lassen und vermietet jetzt sechs Studios. Die sind drei- bis viermal größer als das, was Studenten in einer Stadt an Wohnraum finden. Meistens ist das Ganze trotzdem billiger. Dazu gehört dann auch, dass die Studenten pendeln müssen und nicht mehr mitten im Geschehen sind.
Die Studenten, die auf Bauernhöfen wohnen, berichten eigentlich nur Gutes. Sie schätzen die Ruhe, außerdem sei das Ganze persönlicher als in einer Stadt. Man kennt sich und man hilft sich. Außerdem scheint der ländliche Raum die perfekte Lernatmosphäre zu bieten. Der Milchbauer aus Wattrelos berichtet, dass von den 30 Studenten, die bereits bei ihm auf dem Hof gewohnt haben, noch keiner durchgefallen sei. Das Ganze ist also eine Win-Win-Situation.
Inzwischen gibt es sogar eine Vereinigung, die Landwirte und Studenten aneinander vermittelt. Von 500 verfügbaren Wohnungen ist die Rede. Natürlich ist das noch keine endgültige Lösung für den großen Mangel an Wohnraum. Aber immerhin ein weiterer Ansatz.
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