Im Streit um die Rentenreform in Frankreich ist ein Gespräch zwischen Regierung und Gewerkschaften in Sicht. Das berichten mehrere französische Medien.
Demnach will Premierministerin Élisabeth Borne Anfang kommender Woche Vertreter der Gewerkschaften empfangen. Die Gewerkschaften kündigten aber auch schon einen weiteren Aktionstag am 6. April an.
Frankreichs Mitte-Regierung unter Präsident Emmanuel Macron will das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben, um eine drohende Lücke in der Rentenkasse zu schließen. Schon seit Anfang des Jahres wird dagegen gestreikt und protestiert. Der Protest hat sich weiter verschärft, nachdem die Regierung den Text ohne Abstimmung durch die Nationalversammlung drückte.
Am Dienstag war es erneut zu Ausschreitungen in mehreren Städten gekommen. Nach Angaben von Innenminister Darmanin wurden 175 Polizisten verletzt. Nach einer vorläufigen Bilanz wurden 200 Menschen festgenommen.
Krawalle und Sachbeschädigungen gab es Medienberichten zufolge nicht nur in Paris, sondern unter anderem auch in Nantes, Lille, Bordeaux, Calais und Straßburg. Die Polizei setzte an einigen Orten Wasserwerfer und Tränengas ein. Hunderttausende demonstrierten auf Frankreichs Straßen.
dpa/sh/est