Bei den Überschwemmungen und Schlammlawinen im Umland der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro sind nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens 480 Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte bargen auch in der Nacht zum Freitag immer wieder Leichen aus den Erdmassen.
Die gewaltigen Schlammmassen zerstörten viele Stadtviertel. Autos und Lastwagen wurden von den Schlammfluten mitgerissen. Tausende Menschen wurden obdachlos und mussten in Notunterkünften übernachten. Hunderte Rettungskräfte waren im Einsatz.
Die Meteorologen sagen weitere Regenfälle für Region voraus. Es wird befürchtet, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Das Rote Kreuz sprach von chaotischen Zuständen.
Rousseff besucht Katastrophengebiet
Am stärksten betroffen ist die Stadt Nova Friburgo. Dort wurden 214 Tote gemeldet. In Teresópolis, rund 100 Kilometer von Rio entfernt, starben 208 Menschen. Aus der Umgebung der historischen Stadt Petropólis meldeten die Behörden 35 Tote.
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff sprach bei einem Besuch im Katastrophengebiet von einem dramatischen Moment. Sie sicherte den betroffenen Städten schnelle Hilfe zu. Zuvor hatte sie bereits Soforthilfen in Höhe von 780 Millionen Reais (etwa 356 Millionen Euro) in Aussicht gestellt.
Die Bergungsarbeiten wurden am Donnerstag durch anhaltende Regenfälle erschwert. In Nova Friburgo musste die Suche nach Überlebenden wegen der Gefahr neuer Erdrutsche zeitweise unterbrochen werden. In lokalen Medien war von der größten Naturkatastrophe seit mehr als vier Jahrzehnten die Rede. Im Januar 1967 waren bei Überschwemmungen 300 Menschen getötet worden.
dpa/jp/km - Bild: epa