Kenner der Branche sprechen tatsächlich von einem Bierkrieg, der in Nigeria tobt. Die Kriegsparteien - um im Bild zu bleiben - sind der niederländische Brauereikonzern Heineken, der britische Biergigant Diageo und eben AB Inbev.
AB Inbev ist weltweit die Nummer eins unter den Bierherstellern. 2015 hat der Konzern die damalige Nummer zwei der Welt, SABMiller, übernommen - eine südafrikanische Gruppe und das größte Unternehmen in Afrika mit Niederlassungen in mehr als 17 afrikanischen Ländern .
Dass Nigeria als Markt so umkämpft ist, liegt daran, dass es ein so großes Land ist. In Nigeria leben aktuell 220 Millionen Menschen. 190 Millionen Einwohner sind jünger als 30 Jahre. Schon allein das macht den Markt sehr attraktiv.
Und in den nächsten Jahren wird die Bevölkerung weiter wachsen: Bis 2050 wird es zu den drei bevölkerungsreichsten Staaten der Erde gehören, nach China und Indien. Aktuell ist noch nur ein Teil der Unter-30-Jährigen im "Trinkalter", aber die Gruppe wird eben immer größer.
Was Nigeria noch als Absatzmarkt interessant macht ist, dass das Land Afrikas größte Wirtschaftsnation ist, und dass es eine wachsende Mittelschicht gibt. Das alles erklärt vielleicht, weshalb sich die Biergiganten einen Konkurrenzkampf liefern.
Man könnte meinen, dass bei so einem großen Markt Platz für alle drei Brauereien wäre und es nicht unbedingt ein "Alphatier" bräuchte. Aber es liegt wohl in der Natur der Sache, dass es in einem Wettkampf einen Gewinner geben muss. Vom Kuchen in Nigeria will jeder der drei Brauereiriesen das größte Stück abhaben.
Heineken hat eigentlich immer schon die Nase vorn gehabt mit einem Marktanteil von zeitweise 70 Prozent. Lange gab es auch nur einen internationalen Konkurrenten, nämlich Guinness Nigeria, das zum britischen Unternehmen Diageo gehört. In den letzten Jahren drängt auch AB Inbev auf den nigerianischen Markt. Alle Konzerne versuchen jetzt, ihr Bier als eine Art Statussymbol zu vermarkten.
Die Unternehmen geben viel Geld für große Marketingkampagnen aus, sponsern zum Beispiel hippe Konzerte und Festivals oder auch Fußballspiele, um ihrem Bier das richtige Image zu geben. Die Beziehungen zur nigerianischen Regierung sind dabei sehr eng, Kritiker meinen: sogar etwas zu eng. Aber die Regierung setzt auch darauf, dass die Brauereiwirtschaft viele Arbeitsplätze schaffen wird. Denn in dem Land liegt die Jugendarbeitslosigkeit bei 40 Prozent.
vrt/jp
Wer profitiert von diesem Bierboom ? Das Ausland und die korrupten "Eliten"... Palmwein schmeckt auch sehr gut !