In keinem Land sind die Rechte von Frauen und Mädchen so eingeschränkt wie in Afghanistan. Das schreiben die Vereinten Nationen (UN) in einem Bericht zum Internationalen Frauentag.
Die Vereinten Nationen bezeichnen es als einen "kolossalen Akt nationaler Selbstbeschädigung", dass die Hälfte der Bevölkerung zu Hause eingesperrt werde, während in dem Land eine der größten humanitären Krisen weltweit herrsche.
Die Taliban haben im August 2021 die Macht übernommen und die Freiheiten der Frauen in Afghanistan stark eingeschränkt. Frauen dürfen keine höheren Schulen und keine Universitäten mehr besuchen. Auch der Besuch von öffentlichen Parks und Fitnessstudios ist Frauen untersagt. Ende letzten Jahres haben die Taliban auch ein Berufsverbot für afghanische Frauen bei Nichtregierungsorganisationen ausgesprochen, mit Ausnahmen weniger Bereiche.
Einem Weltbank-Bericht zufolge haben fünf Monate nach Machtübernahme der Taliban rund die Hälfte der Frauen, die zuvor bezahlter Arbeit nachgingen, ihren Job verloren. Zwar zeigt ein weiterer Weltbank-Bericht von November 2022, dass afghanische Frauen aufgrund der wirtschaftlichen Not in ihrem Land seit einigen Monaten wieder vermehrt arbeiten oder Arbeit suchen. Frauen würden jedoch nun überwiegend zuhause als Selbstständige arbeiten.
dpa/est