Nach dem schweren Zugunglück in Griechenland nehmen die Proteste immer größere Ausmaße an.
Die Eisenbahner sind den zweiten Tag in Folge landesweit in einen Streik getreten. In vielen Städten des Landes sind am Freitag viele Schüler und Studenten auf die Straße gegangen. Sie machen die Politik für den maroden Zustand der Eisenbahnen verantwortlich.
Am Abend ist eine Mahnwache vor dem griechischen Parlament geplant. Dazu haben Bürgerinitiativen und linke Organisationen und Parteien aufgerufen.
Bei dem Zugunglück starben mindestens 57 Menschen, bisher wurden 36 Opfer mit Hilfe von DNA-Tests identifiziert. Nach Angaben der Feuerwehr sollen die Bergungsarbeiten am Unglücksort am Freitagnachmittag beendet werden.
Die Proteste nehmen auch politische Dimensionen an. Konservative und linke Politiker werfen sich in hitzigen Talk-Shows gegenseitig vor, dass ein System außer Betrieb ist, welches einen Zug stoppt, wenn Gefahr droht, und das somit auch vor menschlichem Versagen schützen soll.
Die beiden großen Parteien Griechenlands - die Konservative Nea Dimokratia und die linke Syriza - hatten das Land in den vergangenen zehn Jahren abwechselnd regiert.
dpa/est