Nach Korruptionsskandalen in Kiew hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein entschlosseneres Vorgehen gegen Fehlverhalten im Staatsapparat angekündigt.
In seiner Videobotschaft sagte Selenskyj, der Staat werde alle notwendigen Schritte ergreifen. Selenskyj informierte unter anderem darüber, dass der festgenommene Vize-Minister für die Entwicklung von Gemeinden, Territorien und Infrastruktur, Wassyl Losynskyj, entlassen worden sei. Medien zufolge soll er für die Anschaffung von Generatoren zur Bewältigung der Energiekrise im Land 400.000 US-Dollar - umgerechnet rund 368.000 Euro - an Schmiergeld kassiert haben.
Selenskyj reagierte auch auf Medienberichte über einen überteuerten Ankauf von Lebensmitteln für Soldaten. Dazu soll der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow vor dem Parlament in Kiew angehört werden.
Korruption ist in der Ukraine wie in vielen Ländern der früheren Sowjetunion ein verbreitetes Problem, weshalb immer wieder befürchtet wird, dass auch Hilfsgelder des Westens in undurchsichtigen Kanälen versickern.
dpa/est