Spotify ist aus dem Leben vieler Musikliebhaber nicht mehr weg zu denken und ein fester Begleiter. Die Rückblicke sind auch gut gemacht und lassen sich einfach auf Facebook oder Instagram teilen. 2020 wurden die Jahresrückblicke 60 Millionen mal geteilt.
Das Ganze zeigt aber auch, wie das System Spotify funktioniert. Für so einen personalisierten Jahresrückblick braucht Spotify Daten: Also wann, wie oft und welche Lieder man gehört hat. Und genau darauf basiert auch der Algorithmus der Plattform. Die schlägt einem immer neue Lieder vor, die einem gut gefallen können – basierend auf dem, was man sich anhört.
Personalisierte Werbung
Desto mehr Daten erfasst werden, desto besser sind auch die Vorschläge – so zumindest die Theorie. Die Daten sollen aber nicht mehr nur für ein angenehmes Hörerlebnis sorgen, sondern auch zu Geld gemacht werden: Das schwedische Unternehmen will vor allem sein Podcast-Angebot ausbauen. Hier hat Spotify auch schon Verträge mit prominenten Podcastern abgeschlossen, wie zum Beispiel Joe Rogan oder Michelle Obama.
Und gerade bei Podcasts soll in Zukunft personalisierte Werbung zum Einsatz kommen. Hier vermutet Spotify einen möglichen Markt über eine Milliarde Euro. Basis wäre dann das, was die Nutzer hören: Ob es zum Beispiel der Fußball-Podcast ist oder eher der BRF-Nachrichtenpodcast. Und auch über die Musik kann Spotify durchaus Rückschlüsse ziehen, wie die familiäre Situation aussieht, welche Gewohnheiten man hat oder wie man gerade drauf ist.
Das ganze System basiert auf Überwachung, erklärt Evan Greer von der Organisation Fight for the Future, die sich für Digitalrechte einsetzt. Überwachung, die aber schön verpackt ist, wie man am Beispiel von "Spotify Wrapped" nochmal sieht.
echo/ale/rasch